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Warum wir ein Custom CMS gebaut haben

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Jannik Lindner

Aktualisiert: 21.05.2025

Kategorien: Build in Public
Warum wir ein Custom CMS gebaut haben

Ein maßgeschneidertes Content-Management-System als Herzstück unserer Projektstrategie hat sich für uns als Game-Changer erwiesen. Was als Lösung für Limitationen von WordPress begann, entwickelte sich zu einem langfristigen Investitionsprojekt, das unsere Arbeitsweise grundlegend verändert hat.

In diesem Artikel teile ich unsere Erfahrungen bei der Entwicklung eines eigenen CMS – von der spontanen Idee über technische Herausforderungen bis hin zur wirtschaftlichen Betrachtung.

Von der Frustration zur Innovation: Warum ein Custom CMS?

Die Idee für unser eigenes CMS ist relativ spontan entstanden. Vorher haben wir WordPress als Headless CMS für unsere Next.js Projekte eingesetzt, aber schnell festgestellt, dass WordPress nur bedingt für verschiedene Projekte mit einer Backend-Instanz nutzbar ist. Jedes Projekt benötigte eine eigene WordPress-Installation, was die Verwaltung unnötig komplizierte.

Unsere Vorstellung war ein zentrales Tool mit einer robusten API, an die wir verschiedene Frontends andocken können. So können wir auf allen Frontends das gleiche Blogsystem mit identischer Funktionsweise nutzen – ein wesentlich effizienterer Ansatz als separate Systeme zu pflegen.

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LLM-Integration: KI-gestützte Prozesse direkt im CMS

Von Anfang an war klar, dass unser CMS native LLM-Funktionen integriert haben sollte, die wir beliebig erweitern können. Eine der ersten Implementierungen war eine TL;DR-Funktion, die automatisch eine Zusammenfassung vom Artikel erstellt – praktisch für Leser, die schnell die Kernaussagen erfassen wollen.

Doch wir sind noch weiter gegangen. Wir haben eine Datenbank entwickelt, in der wir per LLM und Website-Scraping teilautomatisiert Statistiken einlesen können.

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Konkret bedeutet das: Wissenschaftliche Reports oder Studien werden teilautomatisiert durch ein LLM analysiert und relevante Statistikdaten in unsere eigene Datenbank integriert. Diese Daten können dann ganz bequem in Artikel eingefügt werden – ein massiver Effizienzgewinn für recherche-intensive Inhalte.

Technische Herausforderungen bei der Entwicklung eines Custom CMS

Der Aufbau eines eigenen CMS ist kein Spaziergang – das wurde uns schnell klar. Eine der größten technischen Herausforderungen war die Implementierung des Editors. Wir haben uns für Blockenote entschieden, aber es war nicht trivial, diesen technisch sauber zu integrieren.

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Für bestimmte Funktionen mussten wir Custom-Blöcke entwickeln, die genau unseren Anforderungen entsprechen. Es hat einige Tage intensiver Entwicklung gekostet, bis alles zuverlässig funktionierte. Das war teilweise frustrierend, aber letztendlich sehr lehrreich.

Darüber hinaus mussten wir viele grundlegende CMS-Funktionen komplett von Grund auf neu bauen. Eine Media Library zum Beispiel, für die wir Amazon S3 als Speicher-Backend verwenden. Diese Komponenten sind in etablierten CMS selbstverständlich, aber beim Eigenbau muss man sie alle selbst implementieren – ein nicht zu unterschätzender Aufwand.

Die Wirtschaftlichkeit von Selfish Software

Ist es wirtschaftlich, sein eigenes CMS zu bauen? Wahrscheinlich in vielen Fällen nicht. Wenn man rein nach ROI in den ersten Monaten geht, würde man fast immer zu einer bestehenden Lösung greifen.

Für uns ist das eigene CMS eine Vision für die nächsten 3-5 Jahre. Es war ein Projekt, um unsere eigenen Fähigkeiten weiterzuentwickeln und unsere spezifischen Anforderungen zu erfüllen. Das folgt dem Konzept der "Selfish Software" - Software, die man primär für sich selbst entwickelt, ohne externe Kunden im Blick zu haben.

Genau das ist der Kern des "Selfish Software"-Konzepts: Du baust etwas primär für dich selbst, nicht für externe Kunden oder den Markt. Dieser Ansatz hat uns gezwungen, jedes Detail zu durchdenken und kontinuierlich zu verfeinern, bis es wirklich gut funktioniert. Der Feedback-Loop ist unmittelbar und schonungslos ehrlich.

Drei entscheidende Vorteile unseres eigenen CMS

Abschließend möchte ich die drei wichtigsten Vorteile unseres maßgeschneiderten CMS hervorheben:

Zentrale Content-Verwaltung: Ein System für alle Frontends bedeutet einheitliche Prozesse und reduzierte Komplexität

KI-Integration von Anfang an: LLM-Funktionen sind kein Addon, sondern Teil der DNA unseres Systems

Vollständige Kontrolle: Wir können genau die Features entwickeln, die wir brauchen, ohne Kompromisse eingehen zu müssen oder auf teure Plugins zurückzugreifen.

Der Aufbau unseres Custom CMS war technisch herausfordernd und zeitaufwändig – aber es hat sich gelohnt. Wir haben nicht nur ein Tool geschaffen, das perfekt zu unseren Anforderungen passt, sondern auch wertvolles Know-how aufgebaut, das uns für zukünftige Projekte stärker macht und was wir konstant und exakt passend zu unseren Anforderungen weiterentwickeln können

Zuletzt aktualisiert: 21.05.2025

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