B2B SEO-Strategie entwickeln: Der strategische Leitfaden für CEOs und CMOs

In diesem Artikel erfährst du, wie du als CEO oder CMO eine erfolgreiche B2B SEO-Strategie entwickelst, die im KI-Zeitalter messbar mehr Umsatz bringt. Du lernst die neuen Spielregeln kennen und erhältst praktische Tipps, um die Transformation zu meistern und dauerhaft sichtbar zu bleiben. Lies weiter und sichere deinen Wettbewerbsvorteil.

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Jannik Lindner

Zuletzt aktualisiert am 14.11.2025

Veröffentlicht am 18.05.2025

Kategorien: SEO
B2B SEO-Strategie entwickeln: Der strategische Leitfaden für CEOs und CMOs
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Kurz & Knapp

  • B2B SEO 2025 erfordert einen strategischen Wandel hin zu thematischer Autorität, quantifizierbaren KPIs und langfristiger Investition, um im KI-Zeitalter sichtbar zu bleiben.
  • Der Fokus verschiebt sich von Klickzahlen zu qualifizierten, hochpreisigen Leads durch spezifische Content-Strategien, lokale Anpassungen und systematische Prozesse.
  • Erfolg hängt von Top-Management-Unterstützung, Experteneinbindung, kontinuierlicher Messung sowie flexiblem Anpassungsprozess ab, um nachhaltigen Wettbewerbsvorteil zu sichern.

B2B-Buyer von heute setzen auf fundierte Recherche vor ihrer Kaufentscheidung. Während KI-Tools wie ChatGPT die Erstellung oberflächlicher Inhalte vereinfachen, sind im B2B-Marketing tiefgehende Expertenbeiträge gefragt.

Dieser Leitfaden zeigt, wie du als Entscheider eine SEO-Strategie entwickelst, die nicht nur Traffic generiert, sondern messbar zu Umsatzwachstum führt – auch und gerade im KI-Zeitalter.

Die neue Realität: Warum B2B SEO 2025 anders funktioniert

Die Spielregeln haben sich fundamental geändert. Drei Entwicklungen zwingen B2B-Unternehmen zum strategischen Umdenken:

1. AI Overviews reduzieren Klicks um 34,5% Google liefert Antworten direkt in den Suchergebnissen. Mit dem vollständigen "AI Mode" (Mai 2025) verstärkt sich dieser Trend massiv.

2. ChatGPT-Traffic wächst um 85% Ihre Buyer nutzen zunehmend LLMs für ihre Recherche. Die Frage ist nicht mehr "Werden sie uns finden?", sondern "Werden wir empfohlen?"

3. Der Zwischenstand ist trügerisch Google sendet aktuell noch 345-mal mehr Traffic als alle AI-Suchmaschinen zusammen. Aber dieser Vorsprung schmilzt monatlich. Wer jetzt nicht handelt, verschläft die Transformation.

Der strategische Shift: Von Traffic zu Commercial Impact

Die zentrale Frage für dich als Entscheider ist nicht: "Wie viel Traffic bekommen wir?"

Sondern: "Generiert unsere organische Präsenz qualifizierte Anfragen von Unternehmen, mit denen wir arbeiten wollen?"

Das erfordert ein fundamentales Umdenken in drei Bereichen:

1. Messung: Neue KPIs für echten Business Impact

Alte Metriken (irrelevant):

  • Gesamt-Traffic
  • Keyword-Rankings
  • Domain Authority

Neue Metriken (geschäftskritisch):

  • Share of Search (Ihr Markenanteil vs. Wettbewerb)
  • Brand Search Volume (Wer sucht aktiv nach Ihnen?)
  • Qualified Lead Volume (Nicht Masse, sondern Passung)
  • AI Recommendation Visibility (Werden Sie von LLMs empfohlen?)
  • Lead-to-Customer-Rate nach Traffic-Source

Der Unterschied: Die neuen Metriken korrelieren direkt mit Umsatz. Die alten Metriken waren Vanity Metrics.

2. Positionierung: Thematische Autorität statt Keyword-Coverage

  • Das alte Playbook: Identifiziere Keywords mit Suchvolumen → Erstelle Content dazu → Hoffe auf Rankings
  • Das neue Playbook: Definiere, wofür Ihre Marke steht → Baue thematische Autorität auf → Werde zur ersten Wahl bei Kaufentscheidungen

Ein Beispiel: Salesforce hat nicht durch perfekte Keyword-Optimierung gewonnen. Sie haben "CRM" als Kategorie definiert und sich als Autorität etabliert. Heute empfiehlt ChatGPT Salesforce automatisch – ohne dass ein Klick nötig ist.

3. Zeithorizont: 12-18 Monate statt schnelle Wins

SEO im B2B ist kein Sprint. Es ist eine strategische Investition mit typischerweise 6-12 Monaten bis zu messbaren Ergebnissen.

Warum das für dich als Entscheider wichtig ist: Budget und Ressourcen müssen entsprechend geplant werden. Wer SEO als "Quick Win" verkauft, lügt. Wer mit 12-18 Monaten rechnet und kontinuierlich investiert, baut einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil auf.

Nischenthemen als Umsatzbringer: Die B2B-Besonderheit

Der fundamentale Unterschied zwischen B2B und B2C SEO liegt nicht in der Technik, sondern in der Spezifität.

Ein B2C-Beispiel: "Laufschuhe kaufen" – 18.000 Suchanfragen/Monat

Ein B2B-Beispiel: "CRM für Maschinenbauer mit 200 Mitarbeitern" – 10 Suchanfragen/Monat

Traditionelle SEO-Weisheit würde sagen: Vergiss das B2B-Keyword, kein Volumen.

Die Realität: Diese 10 Suchanfragen pro Monat sind hochqualifizierte Leads mit einem durchschnittlichen Deal-Size von möglicherweise €50.000+. Das B2C-Keyword generiert Masse, aber keine Marge.

Die strategische Konsequenz: Im B2B musst du bereit sein, Inhalte für Keywords zu erstellen, die in keinem Tool auftauchen. Deine Buyer-Persona bestimmt die Strategie, nicht das Keyword-Tool.

Die drei kritischen Herausforderungen (und wie Sie sie lösen)

Herausforderung 1: Internationalisierung

Viele Mittelständler haben Kunden in ganz Europa oder weltweit. Das bedeutet: Deine SEO-Strategie muss mehrsprachig funktionieren.

Die Falle: Content einfach übersetzen lassen und hoffen, dass es funktioniert.

Der bessere Weg:

  • Identifiziere deine Top-3-Märkte außerhalb DACH
  • Analysiere lokale Suchverhalten (Deutsche suchen anders als Franzosen)
  • Investiere in native Content-Creator oder zumindest native Editoren
  • Nutze AI für erste Übersetzungen, aber immer mit lokalem Review

Budget-Realität: Rechne mit 60-70% der DACH-Investition pro zusätzlichem Markt für qualitative Ergebnisse.

Herausforderung 2: Linkaufbau ohne Marketing-Team

Viele B2B-Unternehmen haben in ihrer Branche Status und Reputation – aber ein desaströses Linkprofil. Das Problem: Niemand verlinkt "natürlich" auf einen Werkzeugmaschinenhersteller.

Die Lösung: Strategische Digital PR

  1. Thought Leadership: Deine Experten publizieren in Fachmedien (nicht auf deiner Website)
  2. Studien & Daten: Erhebt branchenspezifische Daten, die andere zitieren wollen
  3. Gastbeiträge: Nicht auf SEO-Blogs, sondern in Publikationen, die deine Buyer lesen
  4. Partnerships: Arbeite mit Verbänden, Hochschulen, Forschungseinrichtungen

CEO-Perspektive: Digital PR ist nicht "Nice to have", sondern zwingende Voraussetzung für Sichtbarkeit in AI-Systemen. LLMs lernen aus dem, was im Internet referenziert wird. Ohne Erwähnungen außerhalb deiner Domain bist du unsichtbar.

Herausforderung 3: Expertenwissen zugänglich machen

Das Problem kenne ich aus dutzenden Projekten: Das Fachwissen ist da – in den Köpfen deiner Ingenieure, Vertriebler, Produktmanager. Aber es gibt keine Prozesse, um dieses Wissen systematisch in Content zu verwandeln.

Der Prozess, der funktioniert:

  1. Wissensträger identifizieren: Wer in deinem Unternehmen kann über welches Thema sprechen?
  2. Interview-basierter Ansatz: Lass Content-Profis mit deinen Experten sprechen (30-45 Min)
  3. AI-assisted Editing: Nutze AI, um aus Interviews strukturierte Artikel zu machen
  4. Expert Review: Der Experte reviewed, ergänzt, autorisiert
  5. Systematische Publikation: 1-2 Artikel pro Monat, nicht 20 auf einmal

CMO-Perspektive: Baue Content-Produktion als Prozess in die Organisation ein. Ein externer Dienstleister kann helfen, aber langfristig brauchst du interne Kapazität.

Unterschiede im SEO: B2B vs. B2C (die wirklich wichtigen)

Die Unterschiede liegen nicht in der Technik (Meta-Tags funktionieren gleich), sondern in der strategischen Ausrichtung:

DimensionB2CB2B
KaufprozessImpulsiv, kurz (Stunden-Tage)Komplex, lang (Wochen-Monate)
EntscheiderEinzelpersonBuying Committee (3-7 Personen)
Content-TiefeOberflächlich OKExpertise zwingend erforderlich
SuchvolumenHochNiedrig
Commercial IntentBreitHochspezifisch
Deal Size€50-5.000€10.000-5.000.000+
AttributionMöglichSchwierig

Die strategische Konsequenz: Deine Content-Strategie muss für jede Phase des Buying-Prozesses und für verschiedene Rollen im Buying Committee funktionieren.

B2B SEO-Strategie entwickeln: Der 5-Schritte-Prozess

So gehe ich mit Kunden vor – angepasst für die strategische Perspektive:

Schritt 1: Customer Research & Buying Committee Analyse

Wichtig: Beginne nicht mit Keyword-Tools. Beginne mit einem Workshop.

Was du in diesem Workshop klären musst:

  1. Wer sind deine idealen Kunden?
  • Branche, Unternehmensgröße, Reifegrad
  • Nicht "alle Maschinenbauer", sondern "Maschinenbauer 100-500 MA mit Legacy-ERP-Systemen"
  1. Wie sieht das Buying Committee aus?
  • Wer initiiert die Suche? (oft: mittleres Management)
  • Wer entscheidet? (oft: C-Level)
  • Wer blockiert? (oft: IT, Legal)
  1. Was sind die echten Schmerzpunkte?
  • Nicht "sie brauchen bessere Software"
  • Sondern "sie verlieren 15% Umsatz durch ineffiziente Prozesse"
  1. Wie verläuft die Customer Journey?
  • Problem Awareness → Solution Exploration → Vendor Evaluation → Decision
  • Welche Fragen stellen sie in jeder Phase?
  • Welche Informationen brauchen sie?

Methoden, die funktionieren:

  • Customer Interviews: 5-10 Interviews mit Bestandskunden
  • Sales-Team-Workshop: Dein Vertrieb kennt alle Einwände und Fragen
  • CRM-Daten-Analyse: Welche Touchpoints führen zu Deals?
  • LinkedIn-Research: Was diskutiert deine Zielgruppe? Welche Themen sind heiß?

CEO-Perspektive: Investiere 2-3 Tage in diesen Schritt. Alles, was danach kommt, baut darauf auf. Ein falsch verstandener Customer führt zu €100.000+ verschwendetem Budget.

Schritt 2: Keyword-Recherche (mit Customer-Entry-Point-Filter)

Jetzt erst gehen wir in die Keyword-Tools – aber mit einem klaren Filter.

Mein 3-Stufen-Prozess:

Stufe 1: Großer Keyword-Pool (100%) Sammle alles, was auch nur entfernt relevant sein könnte. Tools: Ahrefs, Semrush, auch Google Suggest und ChatGPT.

Fokus: 1-2 Geschäftsbereiche gleichzeitig. Nicht dein gesamtes Portfolio auf einmal.

Stufe 2: Kaufabsichtsfilter (reduziert auf ~40%) Aussortieren von allem ohne klare Kaufabsicht:

  • "Was ist X" → raus (zu früh in der Journey)
  • "X vs Y" → vielleicht (Evaluation Phase)
  • "X Beratung", "X Kosten", "X für [Branche]" → drin (Bottom of Funnel)

Stufe 3: Umsatzfilter (reduziert auf ~15%) Die harte Priorisierung:

  • Passt zu unserer Positionierung?
  • Können wir hier wirklich Expertise zeigen?
  • Würde ein Deal in diesem Bereich zu unserem Wachstum beitragen?

Wichtig: Du landest bei 15% deiner ursprünglichen Keyword-Liste. Das ist gewollt. Qualität schlägt Quantität.

Ergänzung für 2025: Customer Entry Points validieren

Zusätzlich zur Keyword-Recherche identifizierst du Customer Entry Points – die konkreten Situationen, in denen Buyers an dich denken sollten:

  • "Wir skalieren von 100 auf 500 Mitarbeiter und unsere Prozesse brechen zusammen"
  • "Unser größter Kunde fordert ISO-Zertifizierung, die wir nicht haben"
  • "Wir verlieren Deals, weil unsere Angebotserstellung 2 Wochen dauert"

Diese Entry Points haben oft kein messbares Suchvolumen – sind aber hochrelevant. Erstelle Content dafür trotzdem.

Schritt 3: SERP-Analyse & Suchintention verstehen

Bevor du einen einzigen Artikel schreibst: Analysiere die Top 10 für deine Ziel-Keywords.

Was du herausfinden musst:

  1. Welche Content-Formate ranken?
  2. Welche Perspektive wird bedient?
  3. Welche Marken ranken?
  4. Was fehlt?

Strategischer Hinweis: Wenn die Top 10 alle generisch sind, ist das deine Chance. Erstelle den spezifischsten, tiefsten Content für eine klar definierte Persona.

Beispiel: Keyword: "Lieferantenmanagement Software" Top 10: Alle generisch Deine Opportunity: "Lieferantenmanagement Software für Automotive Tier-1-Zulieferer mit TISAX-Anforderungen"

Schritt 4: Content-Strategie entwickeln (nicht Content produzieren!)

Der häufigste Fehler: Sofort in die Produktion gehen.

Besser: Entwickle zuerst eine Content-Strategie für jedes Thema.

Was "Content-Strategie" für ein einzelnes Thema bedeutet:

  1. Persona & Kontext definieren
  2. Unique Angle bestimmen
  3. Content-Format wählen
  4. Conversion-Strategie planen

CMO-Perspektive: Diese strategische Vorarbeit dauert 30-60 Minuten pro Artikel – spart aber Tage an Überarbeitung später.

Schritt 5: Content entwickeln & kontinuierlich optimieren

Jetzt erst kommt die Produktion. Aber selbst hier gibt es strategische Unterschiede zum klassischen SEO-Content:

Was B2B-Content 2025 braucht:

  1. First-Hand-Experience
  2. Konkrete Zahlen & Daten
  3. Struktur für Mensch UND Maschine
  4. Ranch-Style statt Skyscraper

Der Optimierungs-Zyklus:

  1. Monat 1-3: Artikel live, erste Rankings, Monitoring
  2. Monat 4-6: Analyse der Search Console Daten – Welche Queries führen zu uns?
  3. Monat 7-9: Erste Optimierung basierend auf Daten
  4. Monat 10-12: Conversion-Tracking – Welche Artikel führen zu Leads?

CEO-Perspektive: SEO ist kein "Set it and forget it". Plane mit 20-30% der ursprünglichen Investition pro Jahr für Optimierung und Updates.

Die Content-Formate, die im B2B wirklich funktionieren

Vergessen Sie Standard-Blog-Artikel. Im B2B gewinnen Sie mit Formaten, die echten Mehrwert liefern:

1. Interactive ROI Calculators Ihr Buyer will wissen: "Was bringt mir das finanziell?" Geben Sie ihm ein Tool, mit dem er es selbst durchrechnen kann.

Beispiel: "CRM ROI Calculator für B2B-Unternehmen 100-500 MA"

2. Detailed Case Studies (anonymisiert) "Wie Unternehmen X mit unserer Lösung Y erreicht hat" – konkret, mit Zahlen, mit Learnings.

Wichtig: Auch wenn der Kunde anonym bleiben will, können Sie die Case Study nutzen.

3. Comparison Guides (ehrlich) "Unsere Lösung vs. Wettbewerber A, B, C" – aber ehrlich. Zeigen Sie auch, wann Wettbewerber besser passt.

Warum das funktioniert: Buyer machen diese Analyse sowieso. Wenn Sie ihnen helfen, bauen Sie Vertrauen auf.

4. Implementation Guides "So implementieren Sie [Lösung] in 90 Tagen" – auch wenn sie noch nicht Kunde sind.

Strategie: Positionieren Sie sich als Experte für die Kategorie, nicht nur für Ihr Produkt.

5. Industry-specific Deep Dives "Lieferantenmanagement in der Halbleiterindustrie: Die 7 kritischen Compliance-Anforderungen"

Hochspezifisch = niedrige Suchvolumen = aber perfekte Leads.

Messbarkeit und ROI: Was du dem Board präsentieren solltest

Die Frage, die jeder CFO stellt: "Was bringt uns das?"

Die ehrliche Antwort: SEO-Attribution ist schwierig, besonders im B2B mit langen Sales Cycles.

Trotzdem kannst du messen:

Frühindikatoren (Monate 1-6):

  • Rankings für Ziel-Keywords: Steigen wir in den Top 10?
  • Brand Search Volume: Suchen mehr Menschen nach uns?
  • Share of Search: Holen wir Marktanteil vom Wettbewerb?
  • Organic Traffic zu Buying-Intent-Seiten: Nicht Gesamt-Traffic, sondern zu kommerziellen Seiten

Spätindikatoren (Monate 6-12):

  • Organic Leads: Anzahl qualifizierter Anfragen aus organischen Kanälen
  • Lead Quality Score: Wie gut passen organische Leads zu ICP?
  • Organic Opportunities: Anzahl der Sales-Opportunities aus organischen Kanälen
  • Influenced Pipeline: Welche Deals hatten organische Touchpoints?

Langfristige Metriken (Monate 12+):

  • Organic Revenue: Direkt attributierter Umsatz
  • AI Recommendation Visibility: Werden wir von ChatGPT & Co empfohlen?
  • Market Authority: Werden wir in Ihrer Branche als Thought Leader wahrgenommen?

Internationalisierung: Der europäische B2B-Markt

Wenn du in mehreren Märkten aktiv bist, brauchst du eine klare Internationalisierungs-Strategie.

Der typische Fehler: Deutsche Inhalte per DeepL übersetzen und auf /en/, /fr/, /it/ stellen.

Warum das nicht funktioniert:

  1. Suchverhalten unterscheidet sich: Deutsche suchen anders als Franzosen
  2. Wettbewerb ist lokal unterschiedlich: In UK andere Player als in DACH
  3. Kulturelle Nuancen: Was in Deutschland funktioniert, wirkt in UK vielleicht zu formal

Die richtige Strategie:

Phase 1: Markt-Priorisierung

  • Analysiere: Wo sind deine besten Kunden aktuell?
  • Wo ist das größte Wachstumspotenzial?
  • → Fokussiere auf Top 2-3 Märkte

Phase 2: Lokale Keyword-Recherche

  • Nicht Übersetzung deiner deutschen Keywords
  • Sondern eigenständige Recherche pro Markt
  • Idealerweise mit native Speaker

Phase 3: Lokalisierte Content-Strategie

  • Welche Themen sind in diesem Markt relevant?
  • Welche lokalen Regulierungen/Standards gibt es?
  • Welche lokalen Case Studies kannst du nutzen?

Phase 4: Lokale Autorität aufbauen

  • Lokale Backlinks (nicht nur DACH-Links)
  • Lokale PR & Erwähnungen
  • Lokale Expert Voices

Budget-Realität für echte Internationalisierung:

  • UK: 70% des DACH-Budgets (Sprachbarriere niedriger)
  • Frankreich: 80% des DACH-Budgets (höhere Lokalisierungsanforderung)
  • Italien/Spanien: 60% des DACH-Budgets (kleinere B2B-Märkte, oft ausreichend)

Dein Fahrplan: Die ersten 90 Tage

Du willst starten? Hier ist dein konkreter 90-Tage-Plan:

Tage 1-30: Foundation

Woche 1-2:

  • ☐ Customer Research Workshop durchführen (1 Tag)
  • ☐ Buying Committee & Journey dokumentieren
  • ☐ Top 5 Customer Entry Points identifizieren
  • ☐ Wettbewerber-Analyse (wer rankt für was?)

Woche 3-4:

  • ☐ Keyword-Recherche (3-Stufen-Prozess)
  • ☐ Share of Search Baseline ermitteln
  • ☐ Quick-Win-Keywords identifizieren (Rankings 11-20)
  • ☐ Content-Gaps vs. Wettbewerb dokumentieren

Tage 31-60: Strategie

Woche 5-6:

  • ☐ Content-Strategie für Top 10 Themen entwickeln
  • ☐ Entscheidung: Build in-house oder Partner?
  • ☐ Tracking-Setup (GA4, CRM-Integration)
  • ☐ Ressourcen & Budget finalisieren

Woche 7-8:

  • ☐ Erste 3 Content-Briefs schreiben
  • ☐ Expert-Interviews für Content durchführen
  • ☐ Conversion-Strategie pro Content-Piece definieren
  • ☐ Technische SEO Audit (falls noch nicht gemacht)

Tage 61-90: Execution

Woche 9-10:

  • ☐ Erste 3 Artikel produzieren & publizieren
  • ☐ Internal Linking optimieren
  • ☐ Digital PR initiieren (1-2 Gastbeiträge pitchen)
  • ☐ LinkedIn-Thought-Leadership starten

Woche 11-12:

  • ☐ Weitere 2-3 Artikel produzieren
  • ☐ Monitoring aufsetzen (Rankings, Traffic, Leads)
  • ☐ Erstes Review Meeting: Was funktioniert?
  • ☐ Q2-Planung: Nächste 10 Themen priorisieren

Die kritischen Erfolgsfaktoren (aus 50+ B2B-Projekten)

Nach Jahren der Arbeit mit B2B-Unternehmen sind das die Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden:

1. Executive Buy-In

Ohne Commitment von C-Level scheitern SEO-Projekte.

Warum? Weil SEO Ressourcen aus verschiedenen Abteilungen braucht (Marketing, Produkt, Sales, Technik) und diese Koordination nur mit Top-Down-Support funktioniert.

Was du brauchst: Ein Executive Sponsor (idealerweise CEO oder CMO), der quartalsweise Reviews macht und Blockaden beseitigt.

2. Zugang zu Experten

Der wertvollste Content kommt von deinen Experten, nicht von externen Textern.

Du brauchst einen Prozess, der es deinen Experten ermöglicht, ihr Wissen zu teilen – ohne dass es zu viel Zeit kostet.

Was funktioniert: 30-Minuten-Interviews, die dann von Profis zu Content verarbeitet werden.

3. Langfristiges Commitment

Unternehmen, die nach 6 Monaten aufhören, verbrennen Geld.

SEO braucht 12-18 Monate für signifikante Ergebnisse. Wer das nicht durchhält, sollte gar nicht erst anfangen.

Was du brauchst: Multi-Year-Budgetierung, nicht "wir probieren mal ein Quartal".

4. Messbare Ziele

"Mehr Traffic" ist kein Ziel.

Definiere von Anfang an klare, messbare Ziele:

  • "20 qualifizierte Organic Leads pro Quartal"
  • "Share of Search von 8% auf 15% steigern"
  • "€200K influenced Pipeline pro Quarter"

Was du brauchst: Alignment zwischen Marketing, Sales und Management über Definition von "Erfolg".

5. Anpassungsfähigkeit

Die besten SEO-Strategien sind die, die sich an Learnings anpassen.

Was in Monat 1 geplant wurde, muss in Monat 6 vielleicht angepasst werden – basierend auf Daten.

Was du brauchst: Quarterly Reviews mit Anpassung der Strategie basierend auf Performance-Daten.

Fazit: B2B SEO als strategischer Wettbewerbsvorteil

B2B SEO 2025 ist kein taktisches Marketing-Tool mehr. Es ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil.

Die Transformation, die du verstehen musst:

  • Von Traffic zu Markenbekanntheit
  • Von Keywords zu Customer Entry Points
  • Von Rankings zu AI Recommendation Visibility
  • Von Content-Masse zu thematischer Autorität

Unternehmen, die das verstehen:

  • Werden von ihren Buyers gefunden (Google UND ChatGPT)
  • Bauen nachhaltige Pipeline auf
  • Sind weniger abhängig von teurer Paid Advertising
  • Positionieren sich als Thought Leader

Unternehmen, die es ignorieren:

  • Verlieren organische Sichtbarkeit an Wettbewerber
  • Werden nicht von LLMs empfohlen
  • Zahlen mehr für schlechtere Leads über Paid
  • Bleiben Commodity-Anbieter

Die gute Nachricht: Du musst nicht radikal umbauen. Aber du musst jetzt anfangen.

Deine nächsten Schritte

  1. Evaluiere deine aktuelle organische Präsenz (Share of Search, Brand Search Volume)
  2. Identifiziere deine Top 3 Customer Entry Points
  3. Definiere messbare Ziele für 12 Monate
  4. Entscheide: Build in-house oder mit Partner?
  5. Starte mit einem 90-Tage-Sprint (siehe Fahrplan oben)
  6. Committe langfristig – oder lass es gleich

Die Transformation im organischen Marketing läuft. Die Frage ist nicht ob, sondern wann du einsteigst.

Zuletzt aktualisiert: 14.11.2025

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