Suchmaschinenoptimierung

Keyword Recherche: Meine Ansätze im KI-Zeitalter

Du hast dich bereits mit zahlreichen Keyword-Tools rumgeschlagen, doch der SEO-Erfolg bleibt weiterhin aus? Du bist verwirrt von den zahlreichen Ratgebern zur Keyword-Recherche und möchtest endlich eine klare und verlässliche Strategie?

Dann bist du hier genau richtig. In diesem Artikel zeige ich dir mein Praxiswissen und Insights aus meiner Keyword-Recherche-Strategie, mit der ich bereits über 6 Millionen monatlich wiederkehrende Besucher über Google gewinnen konnte.

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine ausführliche und richtig durchgeführte Keyword Recherche ist maßgeblich am langfristigen und vor allem nachhaltigen Erfolg einer SEO-Kampagne beteiligt.
  • Wichtigste Bestandteile einer Keyword Recherche sind vor allem die Suchintention, das Suchvolumen sowie der Wettbewerb.
  • Es gibt verschiedene SEO-Tools, welche dir bei einer Keyword Recherche behilflich sein können. Allerdings solltest du auch das sogenannte Reverse Engineering anwenden, für welches du überhaupt keine speziellen Tools benötigst.

Keyword Recherche: Was versteht man darunter?

Suchmaschinenoptimierung ist keine besondere Kunst oder etwas, für das man jahrelang studiert haben muss. Eigentlich ist es relativ simpel. Trotzdem gibt es Unterschiede bei der Durchführung – sprich man kann eine Keyword Recherche so oder eben so machen und genau dort unterscheidet sich der Profi vom Anfänger.

Wir wollen Inhalte erstellen, die primär auf den Nutzer ausgerichtet sind (Nutzerzentrierung), aber eben auch von der Suchmaschine richtig verstanden werden. Siehe auch: SEO Texten.

Ziel einer Keyword Recherche ist es in erster Linie, die Nachfrage richtig zu ermitteln. Wir analysieren, wie und nach welchen Mustern Nutzer in unserem Markt suchen.

Daneben gibt es aber noch weitere Ziele. Zum Beispiel kann ich durch eine Keyword Recherche auch die Semantik zwischen einzelnen Keywords bestimmen – ich kann also Themen und Sub-Themen sowie die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Themengebieten identifizieren und diese dann später auf meine Seiten- und Textstruktur replizieren.

Hintergründe: Alles was du über eine Keyword Recherche wissen solltest

Im Folgenden will ich dir vor allem die theoretischen Hintergründe einer Keyword Recherche erklären. Je besser du die Zusammenhänge bei der Suchmaschinenoptimierung verstehst, desto leichter wird dir auch die praktische Anwendung fallen.

Worum handelt es sich bei einem Keyword?

Wie bereits kurz angedeutet, ist ein Keyword nichts anderes als ein Suchbegriff. User nutzen Suchmaschinen, wie zum Beispiel Google, um eine bestimmte Handlung auszuführen. Das kann zum Beispiel ein Problem oder eine Frage sein. Doch dazu kommen wir später nochmal, vor allem wenn wir über die sogenannte Suchintention sprechen.

Jedes Keyword besitzt ein monatliches Suchvolumen, welches angibt, wie oft User im Durchschnitt nach genau diesem Begriff suchen. Diese Werte lassen sich mit verschiedenen Tools auslesen und sollten vor allem als Richtwert dienen.

Man unterteilt Keywords vor allem nach zwei Parametern: Nach der Anzahl der Wortketten sowie nach dem Suchvolumen. Keywords mit einem verhältnismäßig geringerem Suchvolumen und einer Wortkette von 2+ Wörtern werden in der Regel als sogenannte Long-Tail-Keywords bezeichnet.

Keywords, welche aus einem oder zwei Wörtern bestehen und ein hohes Suchvolumen (also z.B. 1000+) aufweisen, werden als Short-Tail-Keywords bezeichnet. Manche sagen dazu auch Head Keywords. Einen großen Teil machen aber die Keywords zwischen den beiden Extremen aus, die sogenannten Mid Tail Keywords.

Eine wichtige Regel die du dir an dieser Stelle bereits merken solltest ist die folgende: Je spezifischer eine Suchanfrage ist, sprich je geringer das Suchvolumen und je größer die Wortkette (Long Tail), desto höher ist die spätere Conversion.

Dieser Zusammenhang ist eigentlich ganz leicht zu verstehen, denn kürzere Keywords wie z.B. „Abnehmen“ sind sehr breit und es gibt nicht die eine Intention (siehe nächster Punkt) hinter dem Keyword.

Was versteht man unter der Suchintention?

Die Suchintention ist sicherlich einer der bedeutendsten Konzepte im Bereich der Suchmaschinen. Ich versuche dieses sehr komplexe Konstrukt in diesem Artikel so einfach wie möglich zu erklären – letztlich musst du nicht die gesamten Hintergründe verstehen, sondern lediglich jene Aspekte, welche unmittelbar für eine Keyword Recherche notwendig sind.

Später werde ich auch einen separaten Artikel über die Suchintention anfertigen und ihn dir an dieser Stelle verlinken, sobald er online ist.

Wie ich bereits erwähnt hatte, verfolgt der User mit seiner Suchanfrage bei Google oder bei jeder anderen Suchmaschine ein bestimmtes Ziel. Wenn wir kurz inne halten und uns überlegen, was wir so alles in der letzten Zeit im Internet gesucht haben, dann fallen uns wahrscheinlich folgende Situationen ein:

  • Informationen über ein bestimmtes Thema gesucht
  • Nach einem bestimmten Café oder nach irgendeinem Café in unserer Nähe gesucht
  • Wir wollten etwas bestimmtes kaufen
  • Wir haben Google einfach nur dazu genutzt, amazon.de aufzurufen

Tatsächlich die meisten aller Suchanfragen mit einem informativen User Intent verknüpft – sprich der User nutzt die Suchmaschine Google dazu, um an Informationen zu gelangen.

Wenn wir über ein bestimmtes Thema (sprich: Keyword) schreiben möchten, müssen wir also immer auf die Suchintention hinter diesem achten. Ein einfaches Beispiel zeigt, wie entscheidend die Suchintention sein kann:

Nehmen wir an, wir betreiben eine Finanzseite und stoßen auf das Thema: Zinsrechner. Wir prüfen das Keyword mit einem x-beliebigen Tool und stellen fest, dass es durchaus ein attraktives Suchvolumen gibt. Heißt das jetzt also, dass wir mit einem ausführlichen Artikel zum Thema „Zinsrechner“ oder „Zinsen berechnen“ Chancen auf ein Ranking bei Google haben?

Nein. Warum? Ganz einfach! Die Suchintention für dieses Keyword besteht eindeutig darin, dass User bei Google einen einfachen und kompakten Zinsrechner sehen möchten – keinen Ratgeber oder kein Erklärvideo, sondern ein ganz simpler Zinsrechner.

Was bedeutet das konkret?

Du solltest dir immer Gedanken über die Suchintention der Nutzer machen, wenn du eine Keyword Recherche durchführst. Was verfolgt der User konkret, wenn er ein bestimmtes Keyword bei Google eintippt? Was will er damit erreichen? Welche Art von Ergebnis möchte er sehen?

Das ganze ist leider nicht immer so einfach zu bestimmen – übrigens auch für den komplexen und intelligenten Algorithmus von Google nicht. Ich werde dir dazu im Praxisteil ein paar Tipps und Tricks mit auf den Weg geben, wie du relativ verlässliche Ergebnisse bei der Analyse der Suchintention bekommen kannst.

An dieser Stelle solltest du dir aber bereits folgendes merken: Mehrere Keywords können ein und dieselbe Suchintention haben. Der Leser hat ein bestimmtes Ziel und kann dieses Ziel aber mit verschiedenen Suchbegriffen erreichen. Diese Tatsache hat zur Folge, dass eine Themenseite für mehrere Keywords ranken kann – es ist absolut keine Seltenheit, dass eine ausführliche Unterseite für bis zu 2000 oder gar mehr Keywords bei Google erscheinen kann.

Welche Art von Content benötige ich, damit ein Ranking wahrscheinlich wird?

In diesem Abschnitt möchte ich das Thema Suchintention nochmal etwas spezifizieren. Im ersten Teil hatte ich dir gezeigt, wie du die Suchintention eines Keywords mit Hilfe von Google selbst erkennen kannst. Jetzt möchte ich dir noch ein paar Tipps hinsichtlich des Contents geben.

Meist hat der User schon eine ungefähre Vorstellung davon, welche Art von Ergebnis er bei Google sehen möchte. Das können wir uns zu Nutze machen und mit Hilfe des sogenannten „Reverse Engineerings“ die Top 3 oder Top 5 Ergebnisse analysieren.

Nehmen wir an, wir möchten einen Artikel zum Thema Vermögensaufbau mit ETFs erstellen. Dazu geben wir wie gewohnt unser Keyword bei Google ein und werfen einen Blick auf die ersten 3 oder ersten 5 Suchergebnisse – die Werbeanzeigen mal ausgenommen.

Wie wir sehen können, finden wir bereits in den SERPs (Suchergebnissen) erste Gemeinsamkeiten. Alle Artikel beziehen sich auf konkrete Tipps, Strategien oder Regeln für den Vermögensaufbau mit ETFs. Dies ist bereits ein relativ eindeutiges Indiz, in welche Richtung unser Artikel später gehen sollte.

Für wen schreiben wir überhaupt? Zielgruppe und Buyer Journey

Ein weiterer Bestandteil der Keyword Recherche, welchen man gut und gerne in den Bereich der Suchintention packen kann, ist die sogenannten Zielgruppenanalyse. Vereinfacht gesagt geht es darum, ein konkretes Gesicht des späteren Lesers vor Augen zu haben.

Man kann die durch Information getriebenen Suchanfragen im Prinzip in 3 grobe Muster unterteilen:

  • Problem-Lösung
  • Zweifel-aufräumen
  • Definition

Nehmen wir als Beispiel das Keyword „Abfluss verstopft“. User, die genau danach bei Google suchen, haben in der Regel ein Problem. Sehr wahrscheinlich haben sie gerade eine dringliche Lage und wollen wissen, wie sie ihren verstopften Abfluss wieder freimachen können.

Betrachten wir diese Situation aus der Perspektive eines Kaufprozesses, so befindet sich der User gerade am Anfang seiner Journey. Er ruft sich ins Bewusstsein, dass er ein Problem hat und dafür eine Lösung benötigt.

In dieser Situation ist es also clever, den User bei seinem Problem abzuholen und zunächst einmal zu erklären, warum Abflüsse überhaupt verstopfen.

Der nächste Schritt in der Buyer Journey könnte sein, dass der User in unserem Artikel auf eine Lösung stößt, z.B. ein Rohrreiniger. Er überlegt, auch einen solchen Rohrreiniger zu kaufen und befindet sich plötzlich in der Überlegungsphase.

Im nächsten Schritt geht es also darum, ihn von den positiven Aspekten eines Rohrreinigers zu überzeugen, so dass aus seiner Überlegung eine Entscheidung wird.

Die drei Phasen der Buyer Journey zusammengefasst:

  1. Bewusstsein
  2. Überlegung
  3. Entscheidung

Keyword Recherche: Praktische Anwendung, Anleitung und Tipps

In diesem Teil durchlaufen wir gemeinsam den Prozess einer Keyword Recherche – vergessen wir einmal den ganzen theoretischen Kram und konzentrieren wir uns auf den Ablauf. Ich werde die einzelnen Schritte nach und nach auch durch passende Videos ergänzen.

Ich möchte den Prozess am Beispiel einiger Keywords durchspielen, vorneweg aber gleich der Hinweis: Es soll sich hierbei nicht um eine exakte Step-by-Step Anleitung handeln. Ich versuche dir schlichtweg mein Vorgehen zu erläutern und erkläre zu jedem Schritt was ich konkret mache und auf was ich achte.

Schritt #1: Seed-Keywords als Startpunkt

Der erste Schritt einer Keyword Research besteht darin, sogenannte Seed-Keywords zu identifizieren. Diese dienen dir als Startpunkt deiner weiteren Recherche. Prinzipiell kannst du Seed-Keywords auf zwei unterschiedliche Arten (im Idealfall wendest du beide Methoden an) herausfinden:

Möglichkeit 1 – Brainstorming: Dabei überlegst du dir, welche Schlüsselwörter deine potenzielle Kunden bei Google eingeben könnten. In der Regel findest du dabei schon einige Ansätze und kannst aus diesen Ansätzen auch Seed-Keywords ableiten.

Möglichkeit 2 – Konkurrenzbasierte KW Research: Bei dieser Methode analysierst du mit Hilfe eines SEO-Tools, wie z.B. Sistrix oder Ahrefs die Google-Rankings deiner unmittelbaren Konkurrenz. Dadurch siehst du, welche Keywords für deine Mitbewerber funktionieren und erhältst ebenfalls Seed-Keywords.

Die ermittelten Seed-Keywords wiederum verwendest du dann als Startpunkt in deinem Keyword-Tool, z.B. dem KW-Finder. Gibst du ein Seed-Keyword im KW-Finder ein, so generiert dieser dir weitere Keyword-Vorschläge passend zu deiner Suchanfrage.

Ziel dieses ersten Prozessschrittes ist es, dein Thema abzugrenzen. Das gelingt dir, in dem du alle relevanten Eckpfeiler-Keywords herausfindest und notierst. Statt dem hier verwendeten KW-Finder, kannst du auch kostenlose Alternativen wie zum Beispiel Ubersuggest nutzen.

Am Ende dieses Schrittes erhältst du in der Regel eine sehr ausführliche Liste an Keywords und Keyword-Ideen. Doch falls du glaubst, die Keyword Recherche wäre an dieser Stelle bereits abgeschlossen, muss ich dich leider enttäuschen. Jetzt beginnt die richtige Arbeit erst.

Schritt #2: Suchvorschläge und Sub-Themen finden

Nachdem wir unsere Liste an Keywords schon gut füllen konnten, wollen wir uns in diesem Schritt mit den sogenannten Suchvorschlägen und Sub-Themen beschäftigen. Wer im ersten Schritt bereits sauber (und mit einem guten Tool) gearbeitet hat, wird in diesem Schritt gar nicht mehr so viel Arbeit vor sich haben.

Ich habe diesen Schritt allerdings in diesem Artikel extra ausgegliedert, da ich in der Praxis auch mit anderen Tools wie in Schritt 1 arbeite.

Zunächst wollen wir uns weitere Suchvorschläge von Google zunutze machen. Dazu geben wir einfach eines unserer Seed Keywords ein und scrollen bis zum Ende der ersten Suchergebnisseite. Dort zeigt uns Google weitere Suchvorschläge an.

Bei größeren Themen geben diese Suchvorschläge Hinweise auf Suchverfeinerungen – sprich jene Suchen welche User suchen, nachdem sie bereits unser Seed-Keywords gegooglet haben. Bei größeren Themengebieten kann es dann Sinn machen, einige dieser Aspekte später auf eigenen Unterseiten zu targetieren (Pillar-Cluster-Content).

Bei kleineren Themengebieten sind die Suchvorschläge ein Indiz für Sub-Themen, sprich wir können diese Keywords direkt in unseren Artikel einbauen. Wir gleichen diese Vorschläge von Google mit unserer existierenden Keyword-Liste ab und ergänzen sofern notwendig oder sinnvoll.

Schritt #3: W-Fragen, Keyword-Gruppierung und Struktur

Im dritten Schritt werfen wir einen Blick auf W-Fragen, welche von den Usern zu unserem Thema gesucht werden. Das können wir entweder mit einem Tool wie dem KW-Finder machen, oder aber wir nutzen das kostenlose Tool answerthepublic.com.

Die W-Fragen helfen uns bei der späteren Gliederung des Artikels. Best Practice ist es nämlich, Fragen als Überschrift in einem Artikel zu verwenden und diese dann im anschließenden Paragraph zu beantworten.

Als nächstes machen wir uns an die Gruppierung unser mittlerweile sehr wahrscheinlich extrem ausführlichen Keyword-Liste. Dabei wählen wir passende Keywords nach den folgenden Kriterien aus:

  • Welche Keywords haben die gleiche Suchintention?
  • Welche Keywords passen thematisch überhaupt nicht?
  • Wie stehen die einzelnen Keywords in Relation zueinander?
  • Welche Keywords können problemlos auf einer Seite stehen?

Ich mache eine solche Gruppierung immer in Google Tabellen und arbeite auch sehr intensiv mit unterschiedlichen Farbtönen.

Beachte unbedingt, dass es sich bei Keywords wie „Abfluss verstopft“ oder „verstopfter Abfluss“ in der Regel um ein Keyword handelt – dadurch wirst du deine Liste extrem verkürzen können.

Fazit

Die Kunst der Keyword Recherche ist es, so tief in das Thema einzutauchen, so dass man alle verschiedenen Suchbegriffe einander zuordnen kann und genau versteht, welche Intentionen der Wunsch-User hat. Es gibt die verschiedensten Ansätze und Tools, um eine professionelle Keyword Recherche durchzuführen – die theoretischen Aspekte dahinter bleiben aber gleich.

In der heutigen Zeit der Suchmaschinenoptimierung geht es vor allem darum, sich Gedanken über seinen Content und seine späteren Besucher zu machen. Wer dies tut hat bereits einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Veraltete Konzepte wie Keyword-Dichte, Überschriften und das gezielte Unterbringen von Keywords spielen heute eine stark untergeordnete Rolle.


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